Paul Grodhues - Die Eisfabrik

Diplom-Ausstellung

Freitag, 12. Juli 2024 Samstag, 03. August 2024
  Ausstellung KuBa-Kantine

„Selbst das Eis hatten sie nur als Zirkuskuriosität vorgeführt, statt auf seine Nützlichkeit im menschlichen Leben hinzuweisen.“ Gabriel Garciá Márquez

Am Freitag, 12. Juli, eröffnet das KuBa - Kulturzentrum am EuroBahnhof um 17 Uhr in der Großküche der Kantine „Die Eisfabrik“ von Paul Grodhues.

Während seines Studiums der Freien Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar absolvierte Paul Grodhues zwei Auslandssemester an der Escola Massana in Barcelona und setzte anschließend sein Studium aus Distanz in der katalanischen Hauptstadt fort.
Heute lebt und arbeitet er im Außenbezirk L’Hospitalet de Llobregat, der aufgrund ehemaliger Fabrik- und Industrieflächen zunehmend populärer wurde und zu einem neuen Epizentrum der katalanischen Kunst und Kulturszene avanciert.

Die Erlebnisse verschiedener Reisen in zahlreiche Länder Südamerikas vor seinem Studium gelten als Ausgangspunkt seiner Inspiration und formen seinen konzeptionellen Ansatz mit der Orientierung an der literarischen Strömung des magischen Realismus.
Musik, Tanz und Verkleidung sind Bestandteile regionaler Volksfeste, die er fortwährend als Motive seiner Werkgruppen bestimmt und diese sowohl abstrakt als auch figürlich in seinen Malereien untersucht. Die Mischung beider Stilrichtungen vergleicht er mit dem schmalen Grat zwischen Fiktion und Realität. Als bedeutende Eigenschaften bezeichnet er Mystik und Humor, die sich in rätselhaften Figuren oder Objekten häufig ironisch zu erkennen geben.
Träume dienen als Bindeglied zwischen dem weltlichen und dem fantastischen Bereich und spielen in seinen Werken eine entscheidende Rolle. Absurdität und Übertreibung finden dadurch ihren Platz, der keiner Rechtfertigung bedarf.

Seinem Malprozess geht die Suche nach Textfragmenten voraus, die sich auf diverse Romane der Autoren wie Gabriel García Márquez und Haruki Murakami zurückführen lassen. Die Fragmente sind sowohl banal als auch poetisch und aus ihrem Kontext emanzipiert.
Die Gegenstände seiner Bildmotive findet er auf lokalen Märkten von Barcelona, wie zum Beispiel dem ‚Mercat dels Encants’, der Tradition und Moderne auf außergewöhnliche Weise verbindet.
Die Schnittstelle seiner Fundstücke mit Textfragmenten ist die Grundlage zur Entwicklung einer Bildkomposition, das Fanzine „From The Exciting Box“ soll einen Einblick in die zugrunde liegende Methodik gewähren.

Das Eis ist ein Leitmotiv aus dem Roman ‚Hundert Jahre Einsamkeit’ von Gabriel García Márquez und wird in der Erzählung als eine wundersame Neuheit präsentiert. Es ist eine Entdeckung, aus der sich vielerlei praktische Anwendungen ableiten lassen, das durch seine transformative Natur aber auch vermeintlich magische Eigenschaften in sich birgt. Eis glänzt, spiegelt und reflektiert, dient aber auch als Freizeitmedium wie dem Schlittschuhlaufen oder zur Herstellung von Fruchteis.
In der Eisfabrik wird Eis und Schnee sinnbildlich betrachtet. Die Farben Silber und Weiß symbolisieren die Materialität und die Transzendenz. Gegenstände wie der Revolver werden trivialisiert, wenn der Schmelzpunkt erreicht ist. Nostalgische Erinnerungen wie Ski- und Schlittenfahren werden zu Tage gefördert, abstrahierte Landschaften und Rummelplätze sind von Schnee bedeckt.

Die Ausstellung läuft bis einschließlich Samstag, 3. August 2024.

Der Eintritt ist frei.

 

PAUL GRODHUES
DIE EISFABRIK

Diplom-Ausstellung
Malerei

Vernissage: Freitag, 12. Juli 2024, 17 Uhr


Dauer der Ausstellung: bis einschließlich Samstag, 3. August

Öffnungszeiten:              Di bis So 14–18 Uhr
                                    Mo geschlossen
 

KuBa – Kulturzentrum am EuroBahnhof (Kantine/Großküche)
Europaallee 25
66113 Saarbrücken

In Kooperation mit
HBKsaar

Das KuBa wird unterstützt von
Ministerium für Bildung und Kultur
Landeshauptstadt Saarbrücken